Wieder nur mit 6 Spielern gegen 8. Doch innerhalb kürzester
Zeit drehten die Gäste das Spiel. Peter Karbstein hatte mit seinem Gegner keine große Mühe.
Trotz mäßiger Eröffnung gewann er relativ schnell
2 Figuren und der Reichenbacher gab auf. So ähnlich lief es auch bei Heiko Seidel. Sein Widerpart
hielt zwar in der Eröffnung dagegen, aber im Mittelspiel gewann
Heiko eine Figur und mit seiner Erfahrung konnte er das Endspiel
problemlos abwickeln. Rene Meinel spielte in der Eröffnung konzentriert
und gab sich keine Blöße. Jedoch zog er im Mittelspiel
etwas voreilig und verlor unnötig einen Bauern. Doch dann hatte er Glück. Sein Gegner griff einen rückständigen
Bauern Meinels an. Er übersah aber dabei, dass das Feld auf das er den Turm
setzte, diagonal über das ganze Schachbrett durch Rene´s
Läufer gedeckt wurde. Dieser ergriff die Gelegenheit und nahm
den geschenkten Turm an. Die sofortige Aufgabe folgte und bereits
nach 90 Minuten führte Klingenthal 2:3. Sowohl Joachim Meisel als auch Frank Schlosser konnten keine
Vorteile in der Eröffnung erzielen und boten auf Grund der
Führung Remis an, was aber von den Gegnern abgelehnt wurde.
Da Matthias Hiemisch nach einer guten Eröffnung einen leichten
Stellungsvorteil erreichte, vermied er es, Remis zu bieten. Er konnte seine Figuren gut positionieren und setzte seinen Springer
im 13. Zug auf g4. Seine Dame auf c7 drohte auf h2 mit Matt zu schlagen.
Sein Gegner unterschätzte die Gefahr und verließ sich
auf seinen eigenen Springer auf f3, der das h2-Feld deckte. Statt
mit g2-g3 die Mattdrohung abzudecken, griff er mit h2-h3 Hiemisch´s
Springer an, um diesen zu vertreiben. Darauf hatte dieser nur gewartet. Statt seinen Springer, wie
vom Reichenbacher erwartet, wieder zurück zu ziehen, zog
er seinen zweiter Springer von c6 auf d4 und griff den weißen
Springer auf f3 und die weiße Dame auf e2 auf einmal an. Jetzt
sah der Reichenbacher sein Dilemma. Es droht Springer schlägt
f3 mit Schach und danach Dame auf h2 Matt. Wenn sein Springer auf d4 schlägt, kann er h2 nicht mehr
decken. Dann folgt sofort das Matt. Dieses Matt geht nur zu verhindern,
wenn der Bauer auf h2 Springer g4 schlägt. Das kostet jedoch
die Dame auf e2. Zwei Springer gegen eine Dame und eine zerschlagene
Bauernlinie bei einem auf Angriff stehenden Gegner wollte er sich
nicht antun und gab auf. Unverständlich, warum beim Stand 2:4 für Klingenthal
Meisels Gegner Remis bot, auch wenn Joachim jetzt einen leichten
Vorteil hatte. Mannschaftsdienlich nahm jener dieses Angebot nach
knapp 2 Stunden zum Sieg für die Mannschaft an. Ebenso unverständlich die weitere Vorgehensweise des Reichenbachers
am Spitzenbrett, das einzige Brett, an dem noch gespielt wurde.
Keiner der beiden hatte Material- oder Stellungsvorteil. Nur die
Zeit war beim Reichenbacher etwas günstiger. Trotz der Remisstellung und der bereits gefallenen Gesamtentscheidung
zu Gunsten der Gäste, lehnte er wiederholt das Remisangebot
von Schlosser ab und wollte unbedingt noch weiter spielen. Man kann darüber geteilter Meinung sein. Aber selbst einige
Reichenbacher Spieler fanden das nicht fair. Regelwidrig ist es
nicht, da noch genug Material zum Mattstellen vorhanden war und
auch keine Stellungswiederholung eintrat. Er hat aber die Rechnung ohne Frank gemacht. Dieser wollte nach
Hause. Er gab unter dem verdutzen Blick seines Widerparts trotz
Remisstellung einfach auf.
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