Die 2. Mannschaft unseres Vereins hat die Feuertaufe am 1. Spieltag
gegen den Zwickauer SC III bestanden. Die Gäste reisten zwar
nur mit sieben Schachfreunden an. Aber ausgerechnet das Brett von
unserem stärksten Spieler, Joachim Meisel, blieb leer. Deshalb
war die zahlenmäßige Überlegenheit fast ohne Belang.
Doch wir führten erst einmal. Klaus Schmidt spielte mit
Schwarz und bekam zeitig ein Remisangebot seines Gegners. Auf Grund
unserer Führung und seiner eigenen, etwas schlechteren Stellung
nahm er es an. Inzwischen wurde es für Peter Karbstein eng.
Er unterschätzte seinen Gegner, konnte dem Erwartungsdruck
nicht standhalten und verlor frühzeitig eine Figur. Seine Stellung
war auch nicht besonders. Folgerichtig wurde die Partie verloren
und die Gäste glichen nach einer Stunde zum 1,5:1,5 aus. Am
Spitzenbrett passierte nicht viel. Beide Kontrahenten kamen gleichmäßig
aus der Eröffnung ins Mittelspiel. Bei ausgeglichener Stellung
und Zeit einigten sich Frank Schlosser und sein Gegner auf Remis. Die
erste positive Überraschung für die neue Mannschaft unseres
Vereins. Mit 340 DWZ-Punkten weniger als sein Gegner und mit Schwarz
spielend war das für Schlosser ein mehr als hervorragendes
Ergebnis. Aber auch unsere beiden Nachwuchsspieler schlugen sich
achtbar. Obwohl schwierig, die Jugend zu zügeln und ständig
zu ermahnen, sich beim Spiel Zeit zu lassen, haben sowohl Benjamin
Thoß als auch Rene Meinel ihr erstes Punktspiel sehr ernst
genommen und sich mit viel Engagement achtbar geschlagen. Meinel
konnte sich sogar die Qualität erkämpfen. Diese ging allerdings
auf Kosten der Stellung. Durch Dauerschach rettete sich sein Gegner
zum Remis. Thoß blieb der Erfolg trotz Anstrengung und
gutem Spiel versagt. Bis zur Mitte war das Spiel relativ ausgeglichen.
Doch der Gegner spielte seine Erfahrung aus und Benjamin übersah
eine Springergabel durch die er einen Turm verlor. Nach seiner Aufgabe
führten jetzt die Gäste mit 3,5:2,5. Der Gegner von
Matthias Hiemisch spielte eine umsichtige Eröffnung, so dass
Hiemisch, obwohl mit Weiß spielend, nicht so richtig zum Zug
kam. Im Mittelspiel verlor er durch Fehleinschätzung der Stellung
einen Bauern. Wohl wissend, nicht mehr gewinnen zu können,
bot er remis, was sein Gegner ablehnte. Durch kluges Abtauschen
der Schwerfiguren und Isolierung des Mehrbauern konnte er das Remis
halten. Nun wurde sein Kontrahent, obwohl ca. 30 Minuten im Zeitvorteil,
nervös und zog überhastet. Dabei konnte sich Hiemisch
den Bauern zurückholen und hatte sogar die bessere Stellung.
Nach einem weiteren Fehler des Zwickauers gab dieser auf und Hiemisch
gewann die Partie noch überraschend. Nun hätten die
Musikstädter sogar noch gewinnen können. Milan Divoky
spielte noch. Er stand auch etwas besser und hatte über eine
Stunde mehr Zeit als sein Gegner. Statt ruhig die Partie auf Zeit
zu Ende zu spielen und zu gewinnen, zog er fehl und gab seinem Widerpart
Gelegenheit, zum Gegenangriff. Das darauf folgende schmeichelhafte
Remisangebot wurde von Divoky dankend angenommen. Unverständlich,
warum der Zwickauer bei diesem Spielstand remis bietet. Der Endstand
4:4 ging insgesamt in Ordnung und zeigt, dass unsere Mannschaft
recht gut mitspielen kann, obwohl die vermeintlich stärkeren
Gegner noch kommen. Aber ein Remis im Auftaktspiel zu erreichen,
obwohl 5 Spieler keine oder nur geringe Punktspielerfahrung haben
und zu sehen, wie sich jeder anstrengt, lässt hoffen und macht
Lust auf weitere Spiele.
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