Ein Überraschungssieg gegen einen (ehemaligen?) Aufstiegsfavoriten.
Danach sah es am Anfang überhaupt nicht aus. Keiner der Klingenthaler,
außer Jochen Franz, konnte sich anfangs richtig entfalten.
Jochen Franz wählte eine Abtauschvariante in der französischen
Verteidigung und opferte eine Figur auf h3. Allerdings übersieht
er einen starken Zwischenzug seines Gegners und nach 12 Zügen
endet die Partie wegen Dauerschach remis. Danach gingen die Gäste
erst einmal in Führung. Am Spitzenbrett wählten die Gegner
eine etwas außergewöhnliche Art der skandinavischen Eröffnung,
welche zum regen Schlagabtausch führte. Petr Pesek verlor nach
einem groben Patzer im Mittelspiel eine Figur und danach folgerichtig
die Partie. Matthias Hiemisch spielte in der Eröffnung auch
nicht ganz sauber. Doch sein Gegner zog sehr verhalten und nutzte
dies nicht aus. Hiemisch kam im Mittelspiel immer stärker in
Position und gewann einen Bauern. Nach einem mehrfachen Figurenabtausch
folgte ein weiterer Bauerngewinn. Dieser wurde geopfert, um im Gegenzug
einen Turm gegen einen Läufer zu erobern. Danach folgte die
Aufgabe des Plaueners und die Klingenthaler konnten zum 1,5:1,5
ausgleichen. Inzwischen einigten sich Dirk Sattler und Rebecca Reh
auf Remis. Nach anfänglich ruhiger Eröffnung bekam die
junge, gut spielende Nachwuchsspielerin von Plauen 2 Einbruchsfelder
für einen ihrer Springer. Sattler musste viel Zeit investieren,
um diese Felder abzusichern. In einer ausgeglichenen Stellung, allerdings
in Zeitnot, nahm der Klingenthaler das Remisangebot seiner Gegnerin
an. Das die Musikstädter bis dahin ergebnismäßig
mithalten konnten war nur Schein. Von den restlichen 4 Partien standen
zwei auf remis und zwei auf Verlust. Wenigstens keine Packung. Milan
Hlousek spielte in der Eröffnung schlecht, verlor 2 Bauern
und stand auf verlorenen Posten. Im Mittelspiel hat er gut gespielt
und seiner Gegnerin Kopfzerbrechen bereitet. Doch konnte er selbst
mit einem hervorragenden Mittelspiel die Fehler in der Eröffnung
nicht mehr kompensieren. Im Endspiel setzte sich ein Bauer der Plauenerin
durch und mit 2:3 aus der Sicht von Klingenthal schien das Match
beendet. Eigentlich hieß es jetzt nur noch Brettpunkte sammeln.
Josef Biba kam mit ganz leichtem Vorteil aus der Eröffnung,
den er allerdings im Mittelspiel wieder einbüßte. Da
geriet er schnell unter Druck. Jedoch konnte er sich gut verteidigen
und schließlich eine Mattdrohung gegen ihn mit Dauerschach
abwehren. Klemens Stiller hatte immer etwas Vorteil. Auf Grund der
Gesamtsituation der Mannschaft lehnte er ein Remisangebot seines
Gegners ab, was sich als goldrichtig erweißen sollte. Stiller
konnte zwar stellungsmäßig nur diesen geringen Vorteil
halten, aber sein Gegner geriet zunehmend unter Zeitdruck. Dadurch
beging der Plauener einen groben Fehler, der zum sofortigen Matt
führte. 3,5:3,5 und Morgenluft wurde gegen Mittag um eins gewittert.
Dramatisch die Situation bei Wolfgang Schlosser. Nach einer ausgeglichenen
Eröffnung spielte sein Gegner auf Königsangriff. Bei konsequenten
und vor allem unkomplizierten Weiterspiel des Plaueners hätte
Schlosser auf verlorenen Posten gestanden. So konnte er aber mit
seiner Routine und Erfahrung den drohenden Verlust nicht nur abwehren.
Da sein Gegner auf Biegen und Brechen versuchte, die Partie zu gewinnen,
verlor dieser durch mehrere Patzer eine Figur und das Spiel zum
Endstand von 4,5:3,5 für Klingenthal. Die bisherige Bilanz
mit 5 Punkten aus 3 Spielen kann sich sehen lassen!
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